Baubericht Yak54 2,70M Spannweite

Vorwort:
Die 2,20M Yak54 von Quique Somenzini ist nun einige Jahre im Einsatz und hat immer Spaß gemacht. Da im Lauf der Jahre nun die ein oder andere Verschleißerscheinung aufgetreten ist war es nun an der Zeit etwas Neues zu bauen. Da mir die Yak54 nach wie vor sehr gut gefällt sollte es wieder ein solches Modell werden. Dieses Mal allerdings eine Maschine nicht aus Holz um lange Freude daran zu haben. Die Wahl fiel dabei auf den Hersteller Model-Power. Die Maschinen haben einen sehr guten Ruf und fliegen hervorragend. Der Aufbau ist ein GFK-Rumpf mit Flächen in Styro/Balsa Bauweise. Nach intensivem Kontakt mit meinem Bekannten Gebbes, der auch Repräsentant der Firma ist, war dann auch die Ausstattung bzw. Modellvariante klar. Es durfte dabei dann auch etwas größer werden, so dass ich mich für die Variante in 2,70m Spannweite entschied. Um preislich nicht auszuufern wurde das Modell als Bausatz bestellt und die Maschine in "Allround"-Ausführung, so dass diese nicht die extremen Rudergrößen hat. Für normales 3D-Fliegen mehr als ausreichend, nur sind damit keine extremen Rollraten möglich. Da ich dabei fliegerisch sowieso nicht mitkomme, war das keine Frage.
Leider hatte die Maschine eine sehr lange Lieferzeit auf Grund der hohen Auftragslage und Verzögerungen bei der Produktion. Bestellt wurde am 15.11.17 und die Abholung war erst ab 10.5.18 möglich, also fast 6 Monate. Zwar eine Gedultsprobe, aber die Vorfreude konnte so um so länger genossen werden.
Beim Modell stehen verschiedene Optionen zur Auswahl. Ich habe mich für die Optionen klare Kabinenhaube (kostenlos) und Ruder für GFK-Ruderhebel vorbereitet entschieden. Bei der Abholung vor Ort habe ich dann gleich noch die passenden Ruderhörner mit gekauft. Dabei sind wir schon beim Stichwort. 

Abholung:
Am 10. Mai kam endlich die lang ersehnte Nachricht, dass der Bausatz am Folgetag abholbereit ist. Folgendes Foto gab es einen Tag zuvor bereits vom aktuellen Stand. Es fehlten dabei noch die Erleichterungsbohrungen und der letzte Schleifgang:
Bausatzbild

Am Morgen des 12.5. ging es dann pünktlich um 6 Uhr los in Richtung Tschechien. Die Fahrt sollte knapp 4 Stunden dauern. Kaum angekommen ging es auch schon in die Begutachtung der Machine und Führung durch die Werkstatt. Petr Zak spricht gut deutsch und hat sich geduldig Zeit genommen um alle Fragen zu beantworten und auch ein kleines Schwätzchen zu halten. Nach knapp einer Stunde Aufenthalt ging es dann auch schon wieder heim mit der tollen Ware im Kofferraum: 

Kofferraumladung

Paar Stunden und 767KM später konnte ich dann die Maschine in ihrer ganzen Pracht zusammengesteckt anschauen:
KM-Stand  
Die Ausmaße sind schon sehr groß und beeindruckend.
Folgendes Zubehör ist beim Bausatz dabei:

Radachsen, Einbaurahmen für die Querruderservos, Scharniere für das Seitenruder (bei allen anderen Rudern sind die Scharniere bereits gesteckt), Verstärkungsscheiben für die Flächenarretierungen, Deckel für die Höhenruderservoabdeckung, Kiefernleisten für das Verkleben der Servodeckel, ein Hecksporn und Schrauben für die Motorhaube, den Sporn, das Fahrwerk und die Kabinenhaube.

Hier folgen noch weitere Bilder vom sehr sauberen inneren Aufbau der Maschine:

 

Gewichte:
Folgende Gewichte haben die Bausatzteile:

Teil Gewicht in g
Motorhaube 276
Fahrwerk 472
Radachsen 60
Kabinenhaubenrahmen 144
Kabinenhaube (unausgeschnitten) 318
Spinner 225
Radschuhe 125
Heckfahrwerk 58
Steckungsrohr (Kohlefaser) 412
Steckungsrohr HLW (Alu) 69
Rumpf 1712
Seitenruder 149
Höhenruder links 185
Höhenruder rechts 179
Fläche links 959
Fläche rechts 974
Bausatzzubehör 85
Gesamtgewicht Bausatz 6402

Nach Fertigstellung des Modells konnte ein Gesamtgewicht von 12,6KG trocken erreicht werden und sollte ein ganz guter Wert sein. Falls noch Optimierungen nach dem Erstflug notwendig sind gibt es weiteres Potential bei den Fahrwerken und dem Spinner. Diese Teile sind sehr robust ausgelegt und können gegen leichtere, etwas weniger stabile, Teile ausgetauscht werden.

Ausstattung:
Die Komponentensuche erfolgte bereits nach der Bestellung im November und hat bis zur Abholung der Maschine hin und wieder ein Paket vom Postboten beschert. Bei der Stromversorgung hatte ich zuerst eine Powerbox Professional beschafft bis ich zufällig günstig an einen Wingstabi RX-16 gelangt bin. Vorteil ist, dass hier auch der doppelte Empfänger bereits integriert ist und alle Ausgänge zu den Servos einzeln abgesichert sind. Da ich alle Komponenten auf HV auslege ist ein Spannungsregulierung nicht erforderlich (hat der Wingstabi nicht). Der Einsatz des Kreisels ist bisher nicht geplant ich denke aber dass das schon noch kommen wird. Eine gute Gewichtsersparnis bedeutet der Wingstabi auf alle Fälle im Vergleich zu Powerbox und zusätzlichem DR-Empfänger. Hier eine Auflistung der Komponenten, die verbaut sind:
- Motor: DLE120
- Dämpfer: MTW TD75
- Luftschraube: Falcon 29x10
- Tank: Richter Tankverschlüsse mit Active O2 Flaschen
- Smoke: Drucksystem mit Jettronics Ventil
- Empfänger: Multiplex Wingstabi RX-16-DR PRO mit Sicherheitsschalter
- Zündschalter: SparkSwitch PRO mit Telemetrie von Drehzahl und Temperatur
- Servos: Savöx SV1270TG auf Höhe und Seite, SC1268TG auf Quer, Hitec D485HW auf Gas und HS-430BH auf Choke
- Servohebel: Gabriel 54mm an GFK Ruderhörnern
- Akkus: SLS Xtron Lipos

Motorbefestigung:
Als erstes folgte die Befestigung des Motors und die Längenbestimmung der Abstandhalter für den Motor zurm Dom. Dazu wird das Modell senkrecht gestellt und der Motor an der Haube ausgerichtet und abschließend im Dom angebohrt und verschraubt. Passende Abstandshalter wurden im Anschluss hergestellt und nachträglich verbaut. Auf der Rückseite werden Einschlagmuttern eingesetzt um eine einfache Montage zu ermöglichen.




Krümmer:
Danach wurden die Krümmer geformt und gelötet. Ich habe einen Bausatz von MTW bestellt um den Krümmer aus einzelnen Rohrstücken passend zusammenzustellen. Zunächst wurde der Flansch gelötet und dann die Teile zusammengesteckt und angeform bis alles gepasst hat. Abschließend wurden die Verbindungsstellen komplett verlötet. Für die Smokeanlage werden Messingröhrchen präpariert und eingelötet. Dazu wird ein Ende der Röhrchen gequetscht und zugelötet. Knapp dahinter erfolgen 3 Bohrungen mit 1mm, so dass jeweils 6 "Einspritzdüsen" entstehen und das Smokeöl beim Einspritzen besser verteilt wird. Die Krümmer sind auf der linken Seite weiter nach vorne geformt um den Zylinderversatz nahezu an den Dämpfern auszugleichen ohne dass die Abstimmlängen unterschiedlich sind. Dazu dann bei den Dämpfern mehr:




Design:
Als sehr zeitaufwendige Aufgabe gestaltete sich die Findung und das Erstellen des Designs. Es wurden unzählige Beispiele und Bilder anderer Maschinen angesehen, bis das Design feststand. Auf der Oberseite sollte ein breit gestrecktes "Z" die Hauptfarben trennen und den Übergang machen. Auf der Unterseite für die gute Lageerkennung breite Längsstreifen. Danach mussten die Farben gefunden werden, was erfolgreich nach einiger Zeit im Modellbauladen gelang.
Folie ist von Oracover und es sind die Farben: weiß, corsairblau, blau floureszierend und neongrün:



Höhenruder:
Zunächst wurde das Design auf Papier entworfen um die Folie passend zuschneiden zu können. Vor dem bespannen wurden alle Oberflächen nochmals sauber geschliffen und entstaubt:




Es erfolgt dann der Einbau der Scharniere und Servos. Die Anlenung wird aus einer M3 Gewindestange und Kugelköpfen erstellt.


Flächen:
Die Flächen werden analog zum Höhenruder bespannt. Auch hier wurden wieder zuerst Schablonen angefertig, mit denen dann die Schnitte der Folie durchgeführt wurden, die Flächen geschliffen, bespannt und abschließend die Scharniere und Servos eingeklebt. Begonnen wird mit der Unterseite von hinten nach vorne, dass keine Kanten gegen die Windrichtung entstehen:

Für die Oberseite wurden zunächst ein paar Versuche zur Aufteilung der Fläche erstellt und die dann passende Variante gewählt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Übergänge möglichst gut verteilt sind und möglichst wenig Wechsel von Flosse zu Ruder entstehen:

Die Scharniere wurden angerauht, entfettet und mit Holzleim eingeklebt. Die Schlitze zwischen Ruder und Flosse wurde mit der Bügelfolie in der passenden Farbe geschlossen. Somit ist dort keine Querströmung in Harrierfiguren möglich und die Yak wird dabei in diesen Figuren nochmals stabiler was die Pendelbewegung auf Quer anbelangt. Die Verklebung der GFK-Ruderhörner und der Servorahmen erfolgt mit 24 Stunden Harz bzw. eingedicktem 24 Stunden Harz. Damit die GFK-Ruderhörner perfekt zueinander ausgerichtet sind wird während der Trocknungszeit bereits eine Schraube eingesetzt zur Arretierung:

An den Servos wird zunächst das Kabel Verlängert und dann beide Servos eingebaut und die Gestänge angefertigt. Hier wird ebenso eine M3 Gewindestange und Kugelköpfe verwendet:


Seitenruder:
 
Das Seitenruder wurde abnehmbar gemacht. Dazu wurden die Stifte der Scharniere durch einen 1mm-Draht ersetzt. Die Scharniere wurden mit eingefädeltem Draht festgeleimt, dass diese auch perfekt fluchten und das Ein- und Ausziehen des Drahtes leicht und treffend funktioniert. Der Draht wird an der Unterseite gesichert um ein Herausrutschen zu verhindern. Hier auch zu sehen wie mit Spritze und Kanüle der Leim gut in die Scharnierschlitze gefüllt werden kann.


Lackierung:
Die Lackierung erfolgte an einem kalten Wintertag. Daher war eine gute Heizung unabdingbar, vorteilhaft war allerdings, dass nicht mit Fliegen oder Mücken zu rechnen war, die in den nassen Lack sitzen können. Gut eingerichtet mit Kompressor und leer geräumter Garage konnte die Lackierung dort vorgenommen werden. Das Modell bzw. die Teile wurden gründlich gereinigt, abgeklebt, nass angeschliffen und dann nochmals gereinigt und entfettet. Die Lackierung erfolgt mit dem original Oracover-Lack um möglichst wenig Farbunterschied zur Folie zu bekommen. Es erfolgten 2 Schichten Farbe und 1 Schicht Klarlack. Es handelt sich zwar um einen 2K Lack, aber der Hersteller empfiehlt zur besseren UV-Stabilität bei flouriszierenden Farben noch eine Klarlackschicht:



Es folgte dann das Entfernen der Abklebungen und Aufbringen des Designstreifens in Folie:

Im Freien aufgebaut dann so:


Dämpfertunnel:
Nach der Lackierung ging es an den Dämpfertunnel. Bei der "kleinen" Maschine gibt es die Option Dämpfertunnel leider nicht ab Werk. Hier ist einfach sehr wenig Platz. Da ich die relativ kleinen MTW TD75 Dämpfer verwenden werde habe ich die Möglichkeit die Dämpfer zumindest einzukasten. Somit ist die Trennung der heißen Luft um die Dämpfer zum Innenraum gewährleistet, es kann kein Schmutz nach innen gelangen und eine bessere Luftführung an den Dämpfern kann hergestellt werden. Der Kasten wurde zunächst aus Depron gemacht um die Formteile zu bestimmen. Anschließend erfolgte ein Laminat mit dem Aufbau 49g Glasgewebe, 2mm Balsa, 200g Kohlegewebe zur guten Optik nach innen hin. Eventuell kommt nach den ersten Flügen noch ein Hitzeschutzband zum Einsatz, wenn sich eine Verfärbung innen feststellen sollte. Leider ist der Abstand an der engsten Stelle nur wenige mm bis zur Tunnelwand. nach oben hin. Um etwas mehr Platz herauszubekommen wurden sogar die Einschlagmuttern am Fahrwerksspanten etwas tiefer gesetzt. Der Halter für die Dämpfer hat an 4 Ecken einen aufgeschlitzen Viton-Benzinschlauch angeklebt. Damit wird der Dämpfer fest, aber trotzdem weich gehalten und ist zudem noch hitzebeständig. Die Teile des Tunnels wiegen zusammen 113g. Somit sollte dieser dann fertig eingeklebt nicht über 130g kommen. Lohnt sich für das geringe Gewicht eine saubere Sache zu bekommen:

 

Die Ausschnitte für die Belüftung des Tunnels wurden mit Word erstellt, ausgedruckt, aufgeklebt und dann mit dem Dremel ausgeschnitten bzw. ausgeschliffen. Durch die Vorlage liegen alle Ausschnitte perfekt in einer Linie und haben einen gleichmäßigen Abstand. Die Winkel sind gegenläufig, so dass die Krafteinleitung des Fahrwerks in die Zelle möglichst viel Material hat. Durch die Belüftungsschlitze kann die vorne durch die Haube zugeführte Luft schön abgeleitet werden. Zusätzlich wurden im Heck weitere Entlüftungslöcher angebracht:


Kabinenhaube
:
Die Kabinenhaube wurde in leicht getönter Ausführung beim Hersteller geordert. Zunächst musste die Haube aus der Tiefziehform ausgeschnitten werden. Der Innenausbau sollte ein wenig gestaltet sein, so dass der Rahmen innen mit Depron ausgekleidet und angepasst wurde. Anschließend matt schwarz lackiert und mit Uhu-Por eingeklebt. Die Piloten wurden in Klebefolie laminiert, ausgeschnitten und in einen Schlitz im Depron eingeklebt. Auch ein paar Instrumente durften nicht fehlen.



Tanks:
Bei der Tankanlage kommen wieder bewährte Richter Tankverschlüsse auf Active O2 Flaschen zum Einsatz. Mit 0,75L haben diese ein nicht zu großes Volumen und sind dennoch ausreichend. Die Tankhalterungen werden wieder aus CFK-beschichtetem Pappel-Sperrholz mit einem Balsaring zur Flaschenlagerung hergestellt. Die Position der Tanks erfolgte auf Höhe des Motors, so dass möglichst wenig Höhenunterschied und ein kurzer Weg für die Benzinleitung gewährleistet ist. Als Verdrehsicherung werden die Flaschen zusätzlich am vorderen Spanten verklebt. Für die Betankung kommen Festo-Ventile in 4mm zum Einsatz. Für den Smoke wird wie bei der QQ-Yak wieder ein Drucksystem umgesetzt. Hierbei wird die Flasche verschlossen, unter Druck gesetzt und die Einspritzung des Rauchöls erfolgt per elektronischem Ventil. Hier kommt das Einwegventil von Jettronics zum Einsatz. Es hat entsprechende Viton Dichtungen und ist Öl- und Benzinfest. Bilder zum Ventil gibts dann weiter unten.



Radschuhe und Spornrad:
Bei den Radschuhen ist die Bohrung für die Achse zu setzen und die Befestigung des Gegenlagers an der Außenseite. Innen kommt eine CFK Platte aus den Ausschnittes des Doms zur Verstärkung zwischen Radschuh und Mutter. Dies erfolgt mit Verklebung mit 24-Stunden Harz. Alle Teile wurden zuvor angerauht und entfettet. Der Fahrwerksdraht am Spornrad wurde etwas flacher gebogen, so dass die Maschine nicht zu hochbeinig daher kommt.
 
 

RC-Brett:
Das RC-Brett wurde wieder im Eigenbau hergestellt. Hier galt es wieder eine Schablone zu erstellen und anzupassen. Die Schablone wurde wieder aus Depron gemacht und anschließend auf das Pappel-Sperrholz übertragen und per Laubsäge ausgesägt:

Anschließend wurde wieder mit 200g/qm² Kohlegewebe laminiert:

eingepasst, verklebt und die Halterungen für die elektrische Flächenverbindung integriert:


Flächenbefestigung:
Die Befestigung der Flächen erfolgt sowohl an der Tragfläche, als auch am Höhenruder mit Gummis. Eine Halterung dafür ist einfach herzustellen und steht ständig unter ausreichend Spannung. Ebenso werden die Flächen schön an den Rumpf gezogen, so dass es keine Druckstellen nach außen gibt als wenn die Fläche mit einer Schraube nur mit dem Rumpf verschraubt wird. Bei einer Verschraubung besteht zudem die Gefahr, dass sich die Schraube im Flug löst und eine Fläche oder Höhenruder herausrutscht. Die Haken für die Gummibefestigung können mit Schraubensicherungslack verklebt werden, so dass diese sich nicht mehr drehen lassen. Bei den Gummis werden immer mehrere verwendet, so dass das Reißen eines einzelnen kein Problem darstellt:
  
An den Flächen wurde an den Auflageflächen ein Filzstreifen (DC-fix-Folie) angebracht, dass keine Klapper- oder Scheuerstellen entstehen:


Servos Gas und Choke
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Die Servos für Gas und Choke sollten möglichst nahe am Motor platziert werden und dennoch nicht direkt in der Hitzeabstrahlung sein. Deswegen wurden diese innen am Dom befestigt. Das Gestänge kann dabei direkt zum Vergaser geführt und direkt angelenkt werden. Als Halter für die Servos wurden kleine Holzklötzchen zur Verschraubung mit der Domwand und die normalen Servoschrauben am Servo erstellt.


Smokeanlage:
Bei der Smokeanlage wird wieder auf ein bewährtes Drucksystem gesetzt. Das besteht aus einer PET-Falsche mit entsprechendem Tankverschluss. Als Ventil zum Betanken wird ein Rückschlagventil eingesetzt und der Überlauf mit einer Kappe verschlossen. Somit kann der Tank mit einer handelsüblichen Fahrradluftpumpe unter Druck gesetzt werden. Auf dem Weg zu den Krümmern wird ein Bremsventil aus dem Jet-Bereich eingesetzt. Damit kann die Zuleitung per Fernsteuerung geöffnet und dadurch dass es ein proportionales Bremsventil ist sogar dosiert werden. Nach dem Ventil erfolgt die AUftaulung auf beide Krümmer per Y-Steckkupplung. Das Ventil ist mit 23g absolut leicht und die ganze Smokeanlage ist im Gewicht kaum zu spüren:


Verkabelung/Elektronik:
Zunächst musste eine Position für den Empfänger festgelegt werden. Diese wurde zwischen RC-Brett und hinterem Spant gewählt. Hier ist genug Platz, für die Kabellängen ist es ein guter Kompromiss und die Antennenverlegung ist etwas Abseits der CFK-Verstärkungen bzw. hohem CFK-Anteil möglich. Die Entscheidung fiel auf einen Wingstabi Pro von Multiplex auf Grund folgender Vorteile: integrierte 35A Akkuweiche, jeder einzelne Servoausgang ist einzeln abgesichert, so dass bei einem Durchbrennen eines einzelnen Servos nur der eine Ausgang abgeschaltet wird, Servo-Match-Funktion, Telemetrieüberwachung der beiden Akkuspannungen und der integrierte Empfänger. Da alle Komponenten HV-fähig sind konnte auf eine Spannungsreduzierung verzichtet werden, wie sie bei anderen Systemen vorhanden ist. Ebenso wiegt die ganze Zentralelektronik nur 100g und der Empfänger ist bereits integriert. Der Einsatz des Kreisels ist zunächst nicht geplant, aber wenn er schon vorhanden ist wird dieser sicherlich mal getestet werden.
Als Abstandhalter zum Rumpfboden wurden 4 Holzhalter verklebt und das Wingstabi darauf verschraubt. Als EIn- und Ausschalter wird der Sicherheitsschalter von Multiplex eingesetzt. Dieser schaltet per MAgnet das ganze System ein oder aus:

Die Kabelbäume wurde mit schwarzem Geflechtschlauch geschützt. Die Verbindungen zu den Servos in den Flächen wird durch die Multiplex M6 Stecker hergestellt. Alle Geflechtschläuche werden mit Uhu-POR am Rumpf befestigt. Das ist ein wenig elastisch und kann auch wieder entfernt werden. Die Kabelbäume laufen möglichst versteckt im Rumpf, so dass dieser sauber aufgeräumt ist. Für die Akkus wurden Holzbrettchen mit Abstandshalter im Rumpf eingeklebt und mit Klettband beschichtet. So halten die Akkus von sich aus an den Brettchen und werden zusätzlich nochmals mit einer Klettbandschlaufe befestigt.Die Position der Akkus wurde nach dem Auswiegen festgelegt, so dass der Schwerpunkt ohne Zusatzgewicht passend eingestellt werden konnte:
 
   
Als Zündschalter kommt der neue Powerbox Smartswitch Pro zum Einsatz. Dieser bietet eine Telemetrieanbindung und kann unter Anderem Akkuspannung, Drehzahl, Motortemperatur und Stromverbrauch zurück zum Sender schicken. Hier liegt der Fokus auf Drehzahl zur Einstellung des Motors, sowie Temperatur und Spannung zur Funktionsüberwachung. Der Schalter wird vorne im Dom bei der Zündung befestigt. Dort können auch die Signale für die Drehzahl aufgenommen werden. Für die Temperatur wird ein Temperaturelement an den Zylinder verschraubt.

 
Kühlöffnungen und Zwangskühlung:
Für die nötige Kühlung gilt grundsätzlich die Regel 1/3 Fläche Lufteinlass 2/3 Auslass. Hierzu wurden zunächst wieder aus CFK
Platten hergestellt, die die Luft am Motor abschotten und zwangsweise auf die Zylinder leiten sollen. Durch das leichte CFK konnten die Luftleitplatten mit nur 26g Gewicht hergestellt werden. DIe Unterseite der Motorhaube wurde großzügig ausgeschnitten um für entsprechend Abluft zu sorgen:
 
 
Spinner:
Am mitgelieferten Spinner wurden die Erleichterungslöcher noch einmal deutlich vergrößert und zusätzliche Löcher gebohrt. Das Gewicht der Spinnerplatte konnte damit von ca. 150g auf 99g reduziert werden. Das ganze wurde dann gewuchtet, der Propeller gebohrt und die Ausschnitte dafür angebracht. Die Ausschnitte wurden mit einer Depronform erstellt und an den Spinner zum Ausschneiden übertragen.



Seitenruderanlenkung:
Die Seitenruderanlenkung wird per Seilzug über Kreuz umgesetzt. Der GFK-Hebel aus dem Zubehör vom Hersteller hat die Aufnahmen sehr weit hinter dem Drehpunkt, so dass dieser bei Vollausschlag im Schatten des Rumpfes verschwand und das Seil damit ums Eck hätte laufen müssen. Dadurch hätte es immer am Rumpf gescheuert und hätte diesen beschädigt. Da als Servohebel zudem ein gerader Gabriel-Hebel zum Einsatz kommt wurde auch am Ruder der Offset auf 0 gesetzt. Gewünschter Nebeneffekt ist, dass die Seile mit 2 Schrauben pro Seite abgenommen werden können und das Seitenruder abgenommen werden kann:


Aufbautest
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Nach Fertigstellung aller Arbeiten durfte ein erneuter Aufbau der Maschine natürlich nicht fehlen. Ende Januar gab es dazu einen schönen Tag bei Sonnenschein um die Maschine im Garten komplett aufzubauen und zu genießen:


Erstflug:
Am 17. Februar 2019 war es soweit: Es war schönes Wetter vorhergesagt und die Yak war startklar. Dies wurde dann zum Erstflug genutzt. Zunächst wurde noch 1 Tank am Boden zum Motoreinlaufenlassen verbraucht,anschließend nochmals alles gechekt und nach dem Auftanken ging es dann das erste Mal in die Luft!
Die Maschine flog sofort wie ein Traum. Es waren keinerlei Nachtrimmungen erforderlich, auch der Schwerpunkt scheint sehr gut zu passen wird aber die nächsten Flüge noch genau erflogen. Die ersten 5L Sprit werden noch mit 1:50 und fetter Einstellung geflogen so dass der neue Motor noch besser einlaufen kann. Die Zylinderkopftemperatur war im Flug immer unter 100 Grad und am Boden nicht über 135 Grad zu bekommen, bei ca. 8 Grad Außentemperatur.